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Vogelbeobachtung am Global Big Day

Jedes Jahr wird auf der ganzen Welt ein Tag der Vogelkunde gewidmet. Dabei werden in jedem Land die Vogelarten gezählt. Mannschaften melden sich vorab an. Es handelt sich hierbei um einen richtigen Wettbewerb. Der diesjährige Global Big Day findet am 13. Mai 2017 statt und wir sind natürlich dabei !

Ich habe es bereits geschrieben, Peru ist ein wirklich faszinierendes Land, wenn es sich um Natur handelt. Es beherbergt eine unglaubliche Anzahl an Vogelarten, einige 1 800 von den 10 000 gezählten Arten auf der ganzen Welt. Die Hauptkonkurrenten sind hier in Südamerika und insbesondere  Kolumbien  und Brasilien.

Costa Rica ist zwar sehr bekannt für seine Natur und wunderschönen Landschaften, aber befindet sich weit zurück, dennoch in den Top 10.

2015 hatte Peru den Wettbewerb mit mehr als 1 100 an diesem einen Tag gezählten Vogelarten gewonnen.

Im Jahr 2016, begrüßt Chachapoyas den 10. Nationalen Kongress der Vogelkunde vom 16. bis zum 21. Mai. Die Idee dabei ist, einen erneuten Sieg zu erringen und diesen dann am Ende der  Veranstaltung ankündigen zu können.

Maxime und ich selbst haben uns in die Mannschaft Chachapoyas eingeschrieben und nehmen somit an der Veranstaltung teil.

Der Treffpunkt ist am Vortag der Veranstaltung um 6 Uhr morgens. Wir müssen nach Tarapoto in der Nachbarregion San Martin fahren, um die Zählung von dort aus zu beginnen. Der Tag wird dann in Chachapoyas, Amazonas enden.

Auf geht’s für 2 Tage Vogelsuche

Wir werden von einem Vogelkundler begleitet. Er wird uns beide Tage begleiten und gibt uns am heutigen Tag eine Einführung in Vogelkunde. D.h. wie wir uns verhalten sollen, die Nutzung von Ferngläsern und wie man Bilder aufnimmt.

Unser erster Aufenthalt ist in  Huembo vorgesehen. Es ist ein privates Reservat, worüber ich kürzlich bereits einen Artikel veröffentlicht habe. Wir sind um 7h40 dort.

Als Übung gibt es nichts Besseres als die Beobachtung des „Wundersylphen Kolibris„, den es nur in der Region Amazonas gibt. Jeder nimmt seine Unterlagen und auf geht’s.

Maxime wird offiziell beauftragt mit der Aufzeichnung der Arten, die wir heute zum Üben sehen werden und ebenfalls für morgen für den großen Wettbewerb.

Hier in Huembo kann man 12 verschiedene Kolibri-Arten beobachten. Unter anderem gibt es den Ruderschwanz-Kolibri oder den Bronzy Inka und weitere. In den 45 Minuten, in denen wir hier waren, konnten wir 10 der 12 hier gezählten Vögel beobachten.

Nach dieser ersten Vogelbeobachtung nehmen wir einen kleinen Kaffee zu uns. Dieser wurde von den Teilnehmern organisiert. Danach geht es weiter.

Laguna Pomacochas

Nächster Aufenthalt ist Pomacochas und sein großer See. Es handelt sich hierbei um einen Ort, der für seine Vogelarten sehr bekannt ist. Wir können hier tatsächlich neue Arten entdecken, unter anderem Fischreiher.

Observation d'oiseaux

Da auf der Strecke Bauarbeiten sind, müssen wir einige Male anhalten.

Ellen et Gustavo

Aber bei jedem Aufenthalt beobachten wir weiter.

Maxime, mirador alto mayo

Richtung San Martin

Unser Weg führt uns weiter. Wir halten am Aussichtspunkt an und fahren fort zur Region Alto Mayo, Region San Martin. Ganz außergewöhnlich: Wir werden den majestätischen Flug eines einsamen Adlers beobachten können. Das ist nicht selbstverständlich.

Wir essen in Moyobamba auf dem Hauptplatz zu Mittag.

Wir werden im Laufe des Nachmittags noch mehrere Male anhalten, die Ferngläser ansetzen, manchmal direkt in der Nähe der Straße oder unter einer Brücke…

Tous ensemble

Der berühmte Zusammenhalt der Vogelkundler. Alle schauen in dieselbe Richtung, wie ein paar Augen, oder? Hmm, na ja.

White eyed parakeet

Aber ja, an diesem Übungstag haben wir auch Vögel gesehen.

Ein weiterer Halt erfolgt in den Reisfeldern vor Tarapoto. Hier sehen wir weiße Federkronen.

Weiter geht es in Richtung Flughafen von Tarapoto, wo wir von einem freilaufenden Rottweiler gejagt werden. Die Vogelkunde in der Stadt kann ein gefährlicher Beruf sein!

Auch hier sehen wir einige sympathische und bunte Arten.

Wir verbringen die Nacht nach einem netten Abend mit unseren Reisegefährten in einem einfachen Hotel im Stadtzentrum von Tarapoto.

Der große Tag für weltweite Vogelkunde

Aufwachen um 4:15 Uhr an diesem Samstag, dem 14. Mai, Tag der Beobachtungen.

Wir holen unseren Minibus und starten in Richtung  Yurimaguas. Wir fahren circa eine halbe Stunde außerhalb von Tarapoto bevor wir das  Reservat von Aconabikh erreichen.

Der Regen verhindert unsere Beobachtungen

Wir werden vom Wetter nicht begünstigt. Tatsächlich sind wir keine 10 Minuten angekommen und es fängt an zu regnen. Wir stellen uns unter. Man hat uns netterweise einen Kaffee mit einem Frühstück vorbereitet. Jeryl und seine Familie sind sehr sympathisch.

Nach der Pause hat sich der Regen etwas gelegt. Wir haben ziemlich viel Zeit verloren. Wir gehen in Richtung Beobachtung von Kolibris.

Observatoire colibri, Aconabikh

Es handelt sich hier um eine Holzstruktur mit 5 Stockwerken. Von dort aus können wir zehn verschiedene Arten beobachten.

Aber der Regen hält uns nicht auf

Nach dem Regen fängt das Leben im Wald wieder an. Neue Vogelarten erscheinen. Die Vogelkunde ist spannend!

Oiseaux, réserve Aconabikh

Die Zählung kann wieder beginnen. Achtung, es wird hoch hergehen!

Wir werden auf jedenfall wieder nach Aconabikh kommen, einem wunderschönen Ort mit sehr sympathischen Menschen. Danke für diesen Empfang.

Wir fahren fort in Richtung Tarapoto. In der Nähe des Tunnels  gibt es anscheinend gute Möglichkeiten,

Tunnel, observation oiseaux

Wir werden seit gestern von einem anderen Vogelkundler begleitet, Eduardo, der von Lima bis Tarapoto per Flugzeug gekommen ist. Er begleitet regelmäßig Touren, die sich mit Vogelkunde beschäftigen.

Toucan, global big day 2016

Ohne ihn hätten wir mit Sicherheit niemals so viele Arten erkannt.

Oiseaux Hoazin, Vogelkunde

Wir fahren erneut fort und jedes Mal etwas weiter weg. Und Reiher hier und Schwalben mit weißen Flügeln dort. Die Liste verlängert sich nach und nach.

Wir erreichen Moyobamba gegen Mittag. Es bleibt uns noch viel Fahrt, bevor wir Chachapoyas erreichen. Aber wir konnten bereits 80 verschiedene Vogelarten beobachten! Gar nicht so schlecht trotz der Wetterbedingungen.

Immer noch sehr aktiver Beobachtungsnachmittag

Wir machen noch einige Stationen in Eile. Unser letzter Aufenthalt wird das Dorf Aguas Verdes sein, wo wir das private Reservat von Arena blanca besuchen.

Auf dem Programm stehen weitere Kolibris und eine andere einheimische sehr scheue Art, dessen Namen mir gerade nicht einfällt.

arena blanca, Vogelkunde in San Martin

Bis dahin hatten wir es geschafft, trocken zu bleiben. Nun ist es mit diesem letzten Regen vorbei. Dieser Regenschauer überrascht uns auf den 15 Minuten Fußmarsch bis zum Reservat.

Bei Nachtanbruch ist es Zeit die Zählung abzubrechen, insbesondere weil wir nicht vorhaben, die Eulen zu beobachten. Wir haben an einem Tag 93 verschiedene Arten beobachtet und scheinbar (nach Meinung der Experten, nicht wahr?) zehn weitere Arten gehört.

Wir werden den bekannten Ruderschwanz-Kolibri nicht in die Zählung aufnehmen können, da wir ihn aus Zeitmangel heute nicht beobachten konnten, nur gestern.

Gestern zählt nicht und unsere Aufrichtigkeit erlaubt es uns nicht, ihn in die heutige Zählung hinzuzurechnen. Dasselbe gilt für den einsamen Adler, dem wir gestern begegnet sind. Schade, aber so ist es nun mal.

Die Vogelkundler sind von diesem Beobachtungstag erschöpft. Oder war es die kurze Nacht in Tarapoto?

Nach einer sehr guten Hühnersuppe zum Abendessen im Restaurant Las Tablitas à Pomacochas kehren wir um 22 Uhr nach Chachapoyas zurück. So, wir waren also dieses Jahr beim Abenteuer „Global Big Day der Vogelkunde“ dabei.

In Erwartung des Endergebnisses des „Wettbewerbs“

Die Zählung hat bereits begonnen. Sonntag morgen, 15. Mai, wie immer Kolumbien, Brasilien und Peru liegen nah beieinander. Gegen Mittag scheint es, als würde Peru vorne liegen, aber unsere Zählung ist immer noch nicht beinhaltet. Costa Rica ist auf Platz 10.

Peru, das mit Vogelkunde gesegnete Land

In jedem Fall bestätigt sich Peru als Zielland für großartige Natur, insbesondere für seine Schönheit und seine Vielfalt. Vogelkunde ist nur eines der Themen. In der Hoffnung, dass weitere private Initiativen, wie die „privaten Naturschutzgebiete“, wie das, was wir heute besucht haben, entstehen und sich vervielfachen.

Aufruf für Freiwillige

Sie werden Hilfe, Freiwillige, qualifizierte Menschen und auch einfach nur Hobby-Vogelkundler brauchen, um zu helfen, diesen Orte mit außergewöhnlicher biologischer Vielfalt zu bewahren. Sie vielleicht?

Einige Gemeinden, einige Dörfer sind bereit; Personen für einen Aufenthalt bei sich zu Hause aufzunehmen. Somit können Sie Ihr Wissen teilen und damit die außergewöhnliche Umgebung, die Sie in Nord-Peru begegnen werden, beschützen.

Post Skriptum: Die endgültigen Ergebnisse

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich den Artikel veröffentlicht habe, haben sie die endgültigen Ergebnisse des  Global Big Day 2016 veröffentlicht.

Ja, das zweite Jahr in Folge hat Peru dieses Vogelkunde-Treffen gewonnen,  es ist offiziell.

Peru hat sogar den ehemaligen Rekord mit 1 220 an einem Tag gezählten Arten gebrochen. Brasilien kommt als Zweiter mit 1 120 Arten, Kolumbien als Dritter mit 987. Soviel zum Podest! Um die Top 5 zu vervollständigen, Äquator und USA. Panama und Costa Rica sind auf Platz 9 und 10. Die Top 10 sind 100% Amerika und 90% Südamerika.

Wir sind sehr froh, an der Veranstaltung teilgenommen zu haben. Maxime sagt bereits, dass er nächstes Jahr wieder teilnehmen möchte. Die Vogelbeobachtung ist eine der vielen Aktivitäten, die Sie in Nord-Peru unternehmen können.

Anmerkung : In 2017 findet der Global Big Day am 13. Mai statt – natürlich nehmen wir daran teil ! Dieses Jahr führt uns unserer Route von der ecuatorianischen Grenze zurück nach Chachapoyas.

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