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Ländlicher Tourismus in einer Kakao-Farm in Chazuta

Heute geht es in die schöne Region von San Martin für einen ländlichen Aufenthalt in einer Kakao-Farm in Chazuta. Chazuta befindet sich ungefähr 40 Kilometer ausserhalb von Tarapoto, bereits im Amazonischen Dschungel auf 260 Höhenmetern und zählt ca. 6 000 Einwohner. Sie ist auch unter dem Namen „Land der Freundschaft“, „Tierra de la Amistad“ bekannt.

Das Projekt der Familie Chujandama Tapullima

Warum wir heute hier sind, ist die Schokolade und das ländliche Tourismus-Projekt bekannt unter dem Namen Rio Bosque Magico. Die Region um Tarapoto herum ist für die Qualität seines Kakao berühmt, und das auf der ganzen Welt!

Wir sind mit der Familie Chujandama Tapullima verabredet und treffen als erstes den Papa Heriberto. Mit seiner Frau Maria Elena arbeiten sie seit 15 Jahren im Bereich biologischer Anbau in der Kakao-Produktion. Das hört sich heute richtig gut an, aber man darf nicht vergessen, dass wir in Peru sind – und vor 15 Jahren war Bio und organisch hier noch kein Begriff.

Ich glaube sogar eher, dass viele Leute in der Region sie für verrückt hielten. Im Laufe der Jahre haben sich die Meinungen dann langsam geändert. Viele Erklärungen, Treffen und Präsentationen waren notwendig, um in anderen Bauern das Interesse an dieser Anbauweise zu wecken.

Ein gutes Argument war natürlich der wirtschaftliche Standpunkt. Heriberto erklärt uns, dass jedes Jahr Tausende von Nuevos Soles für Dünger und chemische Behandlungen von Peruanischen Bauern ausgegeben werden (anscheinend bis zu 5 000 soles pro Hektar).

Damit wird die Agrarindustrie unterstützt, aber die armen Kleinbauern haben davon nicht sehr viel, da sie Kredite aufnehmen müssen, um den Dünger zu bezahlen und von ihrer Ernte den Kredit zurückbezahlen müssen. Ein Teufelskreis.

Also warum nicht seinen eigenen Kompost machen und seine eigenen Pflanzen heranzüchten ? Das kostet hauptsächlich Zeit, aber wie ich schon angemerkt habe, hat Zeit in Peru nicht den gleichen Stellenwert wie bei uns in Europa. Die Geldersparnis ist in diesem Fall jedoch gigantisch !

Bei Rio Bosque Magico handelt es sich um ein Familienprojekt. Die heute erwachsenen Kinder unterstützen die Eltern und nehmen aktiv am Projekt teil.

Schokoladen-Gärung, Chazuta, Amazonia

Eine geführte Tour gefällig ?

Die Familie baut auf drei Hektar Land verschiedene Sorten Kakao an. Pro Hektar ernten sie ca. eine Tonne Kakao pro Jahr.

Ausser Kakao findet man auch medizinische Pflanzen auf ihrem Grundstück.

Ein Ziel des Familien-Projektes ist es, natürliche Ernährung zu fördern und auf die gesunden Praktiken der Vorfahren zurück zu kommen. In einem pädagogischen Anliegen empfängt die Familie Schulen und Kinder – deshalb gibt es kleine Plakate mit den Namen der Pflanzen.

Ein weiterer Teil des Projektes und des Grundstücks befindet sich höher in den Hügeln, aber dazu braucht es mehr Zeit. Dort befindet sich ein Wasserfall. Aber anstatt zum Wasserfall gehen wir ans Ufer des Huallaga Flusses. Es kommt mir so vor, als ob ich wieder im Norden von Thailand bin, wie vor ein paar Jahren.

Die Geräusche, unter anderem das der kleinen mit Motor angetriebenen Boote der Bewohner, die von ihrer Farm zurück kommen, die tropische Natur, der Fluss, die Wärme, die Kinder, die am Flussufer spielen – alle Eindrücke kommen zurück, es ist unglaublich.

Es geht hier um Schokolade und um regionale Küche !

Wir probieren die verschiedenen Produkte, die die Familie Chujudama Tapullima selber herstellen : Schokoladenriegel, Kakao-Honig und auch den Haus-Liquör. Ausserdem auch eine Art Trinkschokolade, aber ohne Milch, also gut zu verdauen und wirklich lecker !

Wir haben Vollpension bei Heriberto’s Familie. Maria Elena, unterstützt von einem der Söhne und seiner Frau kochen das Abendessen. Dabei fällt uns auf, dass die Ernährungsbasis im Amazonas-Gebiet Kochbananen sind.

Chazuta, Peruanische Amazonia Region

Eine Nacht bei der Familie Chujandama Tapullima in Chazuta

Das Haus der Familie ist eher rustikal.  Die Dusche wird von der Familie und den Gästen (also uns) geteilt und es gibt nur kaltes Wasser. Das ist hier im amazonischen Dschungel jetzt nicht unbedingt ein Problem, besonders frühabends, wenn es noch relativ heiss ist.

Unser Holzhaus ist einfach, aber praktisch. Über eine Holztreppe steigen wir in unser Zimmer, wo Heriberto uns Matrazen und Moskitonetze installiert hat. Das Holzhaus hat ein Dach aus geflochtenen Palmblättern. Eine detaillgenaue Arbeit. En revanche, il ne faut pas être claustrophobe : la cabane est petite, et l’espace est encore plus réduit par les moustiquaires

Die Familie möchte in den nächsten Monaten noch weitere Holzhütten bauen, wahrscheinlich etwas grösser. Ausserdem wird es auch Holzhäuser in der Chacra geben, inmitten der Kakaoplantagen.

Zum Frühstück gibt es typisch Amazonisches Essen, nämlich „Cutacho“ und „Tacu tacu“. Natürlich mit guter heisser Schokolade.

Cutacho besteht aus unreifer Kochbanane, die gekocht und gestampft wird. Dann kommen gegrillte Erdnüsse, Koriander, Knoblauch und Salz dazu. Alles wird gemischt und dann macht man daraus Knödel.

Tacu tacu wird in der Pfanne gebraten und besteht aus Zwiebeln, Reise und roten Bohnen. Das ganze wird mit einem harten Ei serviert.

Homestay in Chazuta

Frühstück in Chazuta

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Chazuta, eine sehr aktive Gemeinde

Papier herstellen

In Chazuta gibt es eine traditionnelle Papierfabrik. Hier handelt es sich um eine Frauenvereinigung, die seit 15 Jahren besteht. Die Dame erklärt uns den Fabrikationsprozess. Das Papier wird auf traditionnelle Weise mit Bananenstauden-Rinde hergestellt. Das Resultat ist toll. Die Textur erinnert an Papyrusrollen, die man für wichtige Dokumente benutzt.

Hausgemachtes Papier, Chazuta

Töpfern lernen

Danach gehen wir zu den Töpferfrauen, die neben dem Dorfmuseum ihre Kunst ausüben. Ihre Töpferware ist extrem fein und mit sehr viel Geschicklichkeit bearbeitet.

Hier produzieren die Damen keine Kochkeramik wie in Huancas, in der Nähe von Chachapoyas in der Region Amazonas, sondern wirklich schöne Keramik von Chazuta. Ausserdem scheint die Nachfolge in Chazuta gesichert zu sein, da auch junge Mädchen und Frauen sehr konzentriert an ihren Töpferstücken arbeiten !

Das Museum von Chazuta beinhaltet archäologische Ausgrabungen der Region, ebenso wie antike Keramik.

Und in der Natur entspannen…

Ein paar Wanderstunden von Chazuta entfernt (das hängt ganz von ihrer körperlichen Verfassung ab), befinden sich die Thermalbäder von Chazutayacu. Inmitten des Dschungels entspringt das sulfur-haltige Wasser aus dem Felsen und in Schwimmbäder.

Zwei Stunden von Chazuta entfernt kann man den Wasserfall von Tununtunumba mit seinen 40 m Höhe bewundern. Falls Sie dort hinwandern, nehmen Sie Früchte und Wasser mit, um sich am Fuss des Wasserfalls zu stärken. Der Wanderweg ist nicht ganz einfach und glitschig auf den Steinen. Wir empfehlen, einen Reiseführer zu nehmen.

Wie kommt man nach Chazuta ?

Chazuta befindet sich 1 Autostunde von Tarapoto entfernt, in der Region San Martin (40 km).

Von Tarapoto aus geht es Richtung Juanjui, bekannt für seinen guten Kakao. An der Colombia-Brücke angekommen, nimmt man dann am Kreisel die Richtung Chazuta.

Jetzt fährt man immer am Huallaga-Fluss entlang. Die üppige Vegetation ist einfach bezaubernd ! Man ist wirklich schon im Amazonischen Dschungel. Hier sind Sie niedriger als in Tarapoto und es ist noch heisser. Aber es ist einfach so exotisch schön !

rio Huallaga, chazuta, nord du Pérou

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