Reisebericht #5 : Die Mausoleen von Revash und das Museum von Leymebamba
Nachdem wir die letzte Nacht im Estancia Chillo verbracht haben, kommt Philippe, der Mitgründer von Phima Voyages, uns abholen, um unsere Reise fortzusetzen und uns als Reiseführer für die verschiedenen Orte, die wir heute besuchen werden, zu dienen. Heute morgen geht es in Richtung Mausoleen von Revash.
Sie befinden sich circa eine Stunde von der Estancia entfernt und wenn Sie von Chachapoyas aus fahren, brauchen Sie 1,5 Stunden. Danach bieten sich Ihnen zwei Möglichkeiten: Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, können Sie circa 45 Minuten vor dem Dorf von San Bartolo anhalten und eine kleine Wanderung von 4,5 km hoch zu den Mausoleen von Revash unternehmen. Dafür benötigen Sie mindestens 2 Stunden Fußmarsch. Oder Sie fahren mit dem Auto bis San Bartolo weiter. Diese Option haben wir gewählt!
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Die Mausoleen von Revash
Als wir im Dorf ankommen, parken wir auf dem Hauptplatz, um unsere Eintrittskarten zu kaufen (für uns sind diese in der gewonnenen Reise beinhaltet). Der Preis beträgt 10 Soles (3 Dollar) pro Person. Der Zugangsweg nach Revash befindet sich rechts vom Platz. Er ist in einem sehr guten Zustand, da die Bewohner finanzielle Hilfe vom Staat bekommen haben, um den Zugang zur Stätte zu vereinfachen. Somit konnten Sie in nur 3 Monaten den gesamten Weg von 1,5 km pflastern. Der letzte Teil des Weges jedoch ist aus Erde und ist nicht ohne, da er sehr eng ist und Ihre Füße befinden sich keine 10 Zentimeter vom Abgrund entfernt. Garantierte Sensationen.
Wir brauchen 20 Minuten bevor wir die Mausoleen von Revash erblicken. Revash ist ein Begräbnis-Komplex, der aus kleinen Häusern besteht, die sich in einer Grotte direkt im Fels befinden. Man weiß nicht viel über diese Stätte, aber sicher ist, dass diese Mausoleen jede mehr als eine Mumie beherbergten. Heutzutage sind diese alle entfernt worden. Zu Zeiten der Chachapoya wurden nur wichtige Personen darin begraben. Die Häuser sind fast intakt.
Wenn man die Häuser dort oben auf dem Hang betrachtet, direkt am Abgrund, fragen wir uns, wie die Chachapoya diese gebaut haben und danach ihre Mumien hin transportiert haben. Selbst mit den heutigen Mitteln wäre dieser Vorgang gefährlich und fast unmöglich. Das Geheimnis bleibt also intakt !
Nach einer halben Stunde für Fotos, machen wir uns auf den Rückweg.
Museum von Leymebamba
Weiter auf dem Programm steht das Museum von Leymebamba, 45 Minuten mit dem Auto von Revash entfernt. Der touristisch wichtigste Ort der Stadt ist sein Museum, welches sich 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt befindet.
Die erste Frage, die man sich stellt ist: Warum ein Museum so weit entfernt von den Hauptstädten erbauen? Tatsächlich ist Leymebamba das nächste Dorf (trotzdem 10 Stunden Fußmarsch!!) von der Laguna de los Condores, der Ort, an dem die im Museum beherbergten archäologischen Überreste entdeckt wurden. Um diese in bestem Zustand und unter besten klimatischen und Transportbedingungen aufzubewahren, wurde das Museum speziell für diese Kollektion gebaut. Die Architektur ist teils von der Chachapoya Kultur inspiriert.
Im Inneren können wir zahlreiche Objekte beobachten, ob Gebrauchsgegenstände oder Objekte für Begräbnisritualen. Es gibt ebenfalls Erklärungen für alle umliegenden Stätten (Revash, Kuelap). Der krönende Abschluss bleibt die Kollektion von circa 300 Mumien, die alle in der Laguna de los Condores gefunden wurden. Sie werden in einem speziellen Zimmer aufbewahrt, um optimale Konditionen für die Bewahrung zu garantieren. Diese Damen und Herren sind nun mal um die 6 Jahrhunderte alt!
Sie werden demnach die Mumien nur hinter einer Scheibe beobachten können, Sie werden irgendwie auch froh sein, dass die Scheibe da ist, da sie doch etwas gruselig sind: In Fötushaltung zusammen gekauert, mit den Händen auf dem Gesicht, mit allen Zähnen noch intakt., man hat das Gefühl, dass die Mumien jederzeit aufstehen könnten.
Man muss zugeben, dass wir nicht sehr „Museum“ sind, aber dieses ist wirklich gut gemacht und nur für die Mumien lohnt sich der Umweg über Leymebamba. Planen Sie circa 2 Stunden Besichtigung ein.
Besuch beim Holz-Schnitzer
Während dieser Besichtigung konnten wir zahlreiche Reproduktionen der bekannten Stätten und Objekte betrachten. Wir sind also sehr zufrieden, als wir von Philippe erfahren, dass er entschieden hat uns den Bildhauer, der diese gemacht hat, vorzustellen.
Miguel wohnt auf der Strecke zwischen Leymebamba und dem Museum. Wir finden ihn in seinem Atelier in Mitten der Erstellung einer Holzskulptur vor. Miguel war Teil der archäologischen Mannschaft der Ausgrabungen und hat begonnen diese Reproduktionen herzustellen, um der Anfrage des Museums an Souvenir-Artikeln nachzukommen.
Heute ist sein Erfolg so groß, dass die Objekte sogar nach Lima und selbst international exportiert werden. Er stellt unter anderem die Replikate der Häuser von Kuelap oder der Sarkophage von Karajia, Lampen und Kleiderständer her. Ich war sehr enttäuscht an diesem Tag, da Miguel kaum noch etwas zu verkaufen hatte. Tja, das ist der Lohn für Erfolg (und das ist gut für ihn!). Man muss dazu sagen, dass er diese Objekte ganz alleine herstellt und dass sie danach alle Hand bemalt werden. Ich hatte Glück einige Tage später eines seiner Objekte zu kaufen. Es ist von Miguel Huaman signiert und thront stolz in unserem Wohnzimmer.
Vorstellung von Weberei in Leymebamba
Der Entdeckungsnachmittag geht weiter bei Javier und seiner Gattin in Leymebamba. Javier ist der Präsident der lokalen Tourismusvereinigung und kennt die Ecke wie seine Hosentasche. Er hat uns zu sich nach Hause eingeladen, damit seine Frau uns eine Vorführung der Weberei machen kann. Sie erzählt uns, dass man nur für die Vorbereitung des Webstuhls fast 3 Stunden benötigt!
Die Methode der Weberei ist beeindruckend und trotz ihrer Erklärungen und nachdem wir ihr für eine kurze Weile zugeschaut haben, verstehen wir immer noch nicht, wie man damit einen Schal mit komplexen Motiven hervorbringen kann. Also angeblich ist ihr Gatte nach all den Jahren auch nicht weiter gekommen als wir selbst.
Übernachtung in Leymebamba:
Nach all diesen Begegnungen ist es Zeit, zum Hotel zurückzukehren. Für unseren kurzen Aufenthalt in Leymebamba werden wir im Hotel „La Casona“ übernachten. Das Hotel verfügt über einen großen blühenden Innenhof, wo Sie bei schönem Wetter zahlreiche Vögel beobachten werden können (unter anderem schöne Kolibris!).
Und wir werden verwöhnt, da unser Zimmer eine riesige Fensterfront besitzt. Diese gibt auf den ruhigen Garten und hat einen Ausblick auf die umliegenden Berge. Das Beste, um sich nach dem langen Tag zu erholen!
Praktische Infos
Mausoleen von Revash : 1,5 Stunden von Chachapoyas entfernt; Eintritt für 10 Soles; circa 1,25 Stunden zu Fuß hin und zurück.
Museum von Leymebamba :10 Minuten mit dem Auto vom Stadtzentrum entfernt; 2 Stunden Besichtigung. Fotos nicht erlaubt.
Übernachtung: Hotel La Casona
Speisen: Restaurant „Le Mishtuqui“ befindet sich auf einer Seite des Dorfplatzes; Speisen für 7 Soles (Suppe + Hauptgang + Getränk)
Weitere Aktivitäten: Möglichkeit eine Wanderung zu den Ruinen von La Congona zu machen; 4 Stunden Marsch hin und zurück für die „kleine“ Wanderung und 7 bis 8 Stunden für die lange Variante.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung des Originalartikels, der auf französisch auf dem Blog Voyage Pérou von Vanessa erschienen ist.
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