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Cerro Sechin, Casma

Cerro Sechín ist eine der mysteriösesten Stätten, die man an der Zentralküste im Norden von Peru besuchen kann. Es ist tatsächlich auch eine der ältesten.

Sechín befindet sich circa 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Wir befinden uns 13 Kilometer vom Pazifik entfernt, an der Küste der Region Ancash, 5 Kilometer von der Stadt Casma entfernt.

Es handelt sich dabei eigentlich um ein riesiges archäologisches Ensemble. Man findet hier mehrere Stätten zusammen. Zuerst gibt es Sechín Alto, eine der am weitesten verbreiteten und größten Stätten von Südamerika. Danach gibt es noch Sechín Bajo, eine der ältesten in dieser selben Region. Und natürlich gibt es Cerro Sechín und seine Kriegerreliefe, sowie anderen Monumente aus verschiedenen Perioden.

Es gibt keinen Zweifel, dass diese Region des Flusses Sechín noch zahlreiche Überraschungen für die zukünftige Archäologen-Generation noch übrig hat.

Die Sechin Stätte in Zahlen

  • Ältester Besetzungszeitpunkt: 2 400 Jahre vor J.C., aber man hat kürzlich erst Überreste gefunden, die noch älter sein könnten und bis vor über 3 000 Jahre vor J.C.  zurückdatieren
  • Fläche von Sechín: mehrere hundert Hektar
  • Höhepunkt der Bewohneranzahl: Man sagt, dass die Stätte bis zu 40 000 Bewohner gehabt haben soll

Cerro Sechín befindet sich am Fuße eines Berges, der das Tal überblickt, auf 90 m Höhe.

Die ersten archäologischen Ausgrabungen fanden 1937 statt und wurden von dem peruanischen Archäologen Julio C. Tello durchgeführt. Damals schien es so, als würden die Sechín Kultur mit der Anden-Zivilisation, Chavin de Huantar, in Verbindung gewesen sein.

Aber die jüngsten Ausgrabungen bringen Sechín näher an die Zivilisationen der Küste, wie die Caral-Kultur. Einige Monumente könnten noch älter als Caral sein, die heute als älteste Zivilisation von Amerika gilt.

Es wurde bewiesen, dass die Sechín-Kultur durch ihren Einfallsreichtum und ihren Vorrang die andische Kultur von Chavin de Huantar aus derselben Region von Ancash beeinflusst haben soll. Diese kann man in der Nähe von Huaraz besichtigen.

Sie werden vom figurativen Stil der Kriegergeschichten, die den „Tempel der Katzen“ umgeben, fasziniert sein.

Entdeckung von Sechín

Während einer archäologischen Erforschung 1937 im Norden von Peru, wurde der Archäologe Julio C. Tello an den Fuß dieses Berges geführt, wo er erste Anzeichen der in den Stein eingravierten Figuren bemerkte.

Die ersten Ausgrabungen waren nicht einfach, die Steine ​​und das Denkmal waren von jahrhundertealten Sedimenten bedeckt. Es wurden trotzdem immerhin mehrere Hundert gravierte Steine ​​und ein Tempel von mehr als 50 Metern Seitenlänge und abgerundeten Ecksteinen entdeckt.

Dank der Recherchen konnten vier Besatzungszeiten der Stätte definiert werden, die älteste davon vor mehr als 4 000 Jahren. Aber auch neuere, vor allem von Virú oder Chimú vor etwas mehr als zehn Jahrhunderten.

Der Ort war mit Sedimenten bedeckt, auf denen Häuser gebaut wurden.

Viele Forschungs- und Reinigungsarbeiten fanden später in den 70er und 80er Jahren statt.

Die Besatzung von Sechín bajo

Als Sechin im Jahr 1937 entdeckt wurde, wurde es als zeitgenössische Stätte mit der Anden-Kultur von Chavin de Huantar eingestuft. Man glaubte, den Einfluss der Chavin-Kultur in den Strukturen von Sechín zu erkennen.

Jüngere Ausgrabungen haben für die Sechín-Kultur eher zu einem Sprung in die Antike geführt. Sie zeigen nämlich, dass im Gegenteil eher die ältere Küstenkultur der Sechin die berühmte Anden-Kultur von Chavin de Huantar geprägt haben.

Im Jahr 2008, insbesondere auf dem Gelände von Sechin Bajo, wurden Fundamente und ein vergrabener runder Platz entdeckt.  Diese datieren womöglich aus 3 000 Jahren vor J.C. und würden Sechin somit noch älter datieren als die Stätte von Caral.

Der Name Sechín stammt vom Namen des Tals, sowie vom Namen des Flusses, der dieses Tal durchquert, bevor er in den Mar de Grau, ein anderer Name, der dem pazifischen Ozean gegeben wird, mündet.

Sechín entspricht daher der Zeit von „formativo temprano“. Es wurde als Heiligtum, als heiliger Ort benutzt. Der Anführer war ein Priester, und es handelte sich um eine theokratische Regierung (deren Macht direkt von Gott kommt).

Bauweise von Sechin

Im unteren Teil handelt es sich um eine Bauweise aus handgefertigten Lehmziegel, die konisch mit einer kreisförmigen Basis sind. Zu dieser Zeit gab es keine Gießformen.

Das Ganze wurde dann mit Steinen bedeckt, die direkt vor Ort entnommen wurden.

Der Tempel ist von Steinen im Flachrelief umgeben. Es wurden mehr als 300 gezählt, die so gehauen wurden. Er hat allgemein eine quadratische Form, 50 m Seitenlänge, aber mit abgerundeten Ecken.

Die Struktur scheint in zwei symetrische Teile geteilt zu sein. Sie wurde unter dem Nordhang des höchsten Berges in der Gegend, dem Cerro Laguna, errichtet. Eine Art, den Göttern näher zu sein. Die Mehrheit der Bevölkerung, Bauern und Fischer kamen, um das Eingreifen der Gottheiten für gute Ernten oder guten Fischfang zu erbitten.

Cerro Sechin : eine Machtdemonstration

Die Zeit entsprach damals den ersten Tagen der Landwirtschaft und es wurde der Menschheit bewusst, was der Begriff „Eigentum“ bedeutete. All dies erzeugte Gewalt und Kriege.

Es sieht so aus, als ob das Monument Cerro Sechín den Sieg dieser Zivilisation über die anderen zeigt. All dies wird durch die Parade auf den zwei Säulen freigelegt, die zwei Säulen, die zum nördlichen Tor führen, wo ebenfalls die in Stein gemeißelten Fahnen vorherrschen. In der Symmetrie scheint ein gewisses Gleichgewicht zu sein, das der Gerechtigkeit?

Monument von Cerro Sechín: Eine sehr realistische und überzeugende Darstellung der Kriegserfolge

Aber zurück zur Stätte von Cerro Sechín; hier wurde der Sieg der Herren von Sechín über die Küstennachbarn gefeiert: Die Krieger sind mit ihren Waffen, Äxten, einem Helm vertreten, und sie gehen barfüßig.

guerrier Sechin Voyage Nord du Pérou

Man kann dort sehr ausdrucksstarke Basreliefs beobachten: Sie können die siegreichen Krieger triumphierend sehen. Die Besiegten sind in einem schlechten Zustand: Die Köpfe sind abgeschnitten, sie spucken Blut, sie halten sich die Eingeweide mit angsterfüllten Augen…

Sie werden überraschend lange Fingernägel bei diesen Kriegern bemerken. Diese wurden wohl auch als Waffen benutzt.

guerrier mur de Sechin      mort sans langue Sechin

Bezüglich der Siegerpraktiken bemerkt man einige Feinheiten folgender Art: Man riss den Besiegten die Augen aus, so dass sie im späteren Leben ihren Sieger nicht erkennen könnten. Es wurde auch die Zunge abgeschnitten, damit die Toten nicht anklagen können.

In den Darstellungen findet man eine ganze Wand nur mit Augen. Letztere stellten Trophäen dar, eine Art Ausdruck der Seele der Besiegten. Mit Sicherheit wollte niemand mehr nach diesen Abbildungen die Sechin-Bewohner verärgern.

Zu dieser Zeit wurden die Waffen im Stil einer Axt aus Algarrobo-Holz (einer heute geschützten Holz-Art) und aus geschliffenem Stein hergestellt.

Es wurde regelmässig am Cerro Sechin gebaut

Man kann in dieser Art von „Fresken“ Bereiche sehen, wo Steine ​​fehlen. Dies sind die Folgen von Diebstahl und Plünderungen.

mur de Sechín

In diesen Denkmälern steht der Osten für das Leben, der Westen für den Tod. An der Vorderseite des Monuments ist die westliche Fahne dunkel.  Auf der Ostseite, in der Nähe der Fahne, ist der Priester gut bekleidet und trägt triumphierend 4 Köpfe.

Die Sequenz und die Skulpturen auf der Ostseite wiederholen sich auf der Westseite identisch und symmetrisch.

Ständige Besatzungsmacht

Es hat sich bewiesen, dass die Täler von Sechin und Casma seit über 8 000 Jahren bewohnt sind. Sie haben somit den Ursprung der ältesten Kulturen von Amerika miterlebt.

Zu Beginn seiner Besatzung zählte die Stätte von Sechín nur 5 bis 700 Einwohner. Aber es heisst, dass sie zum Höhepunkt bis zu 40.000 Menschen gezählt haben soll.

Die Stätte wurde über die Zeit hinweg vom Wind, Sedimentschichten und von späteren Zivilisationen bedeckt. Man hat Knochen aus einer jüngeren Zeit gefunden, sowie Chimu-Keramik. Diese Kultur herrschte noch in dieser Region im 10.. Jahrhundert nach J.C.

chien péruvien à Sechín

Sechin ist heutzutage von einem anderen peruanischen Erbgut bewacht: Ich erwähne dabei den peruanischen nackten Hund oder „perro calato“.

Weitere archäologische Stätten in der Nähe von Cerro Sechin und Casma

Neben Cerro Sechín ist die Region reich an archäologischen Stätten, wobei die eine älter und wichtiger als die andere.

Sechín Alto

Stätte in der Nähe von Cerro Sechin, ihr Hauptmonument ist eine Pyramidenstruktur von 300 m Länge und einer Höhe von fast 40 m. Rundherum und vorne findet man Plätze, einige rund und begraben (Erinnert mich an etwas, oder? Ach ja, in Caral). Sechin Alto umfasst eine riesige Fläche von etwa 3 bis 400 Hektar auf einer Fläche von 2 Kilometern. Es gilt als der größte architektonische Komplex von Peru und wurde etwa 300 Jahre nach Sechin Bajo gebaut, um eine wachsende Bevölkerung aufzunehmen. Es hat daher ein Alter von etwa 4 000 Jahren.

Sechín Bajo

Gegenüber von Cerro Sechin. Dieser Bau ist älter als Sechin Alto und ist der Ursprung der Niederlassung dieser Zivilisation in der Region. Im Jahr 2008 wurde ein kreisförmiger Ort aus Stein und Schlamm entdeckt, dessen Alter auf 3 500 Jahre vor J.C. zurückgeht. Es ist in diesem Fall die älteste in Peru gefundene Struktur.

Chanquillo

Circa 15 Kilometer von Casma entfernt, handelt es sich hierbei, um eine Hochburg aus Stein, die mit einem Aussichtspunkt verdoppelt wurde. Mit 13 Türmen von Norden nach Süden und einem Bau, der mehr als 2 000 Jahre zurückgeht, ist es das älteste Sonnenobservatorium in Amerika. Die Inka selbst hätten es während ihrer kurzen Herrschaft über die Region benutzt.

Las Haldas

Ein weiteres architektonisches Ensemble, welches aus Steinbauten, Plattformen mit Meerblick besteht.

Moxeque oder Mojeque und les Pampas de las Llamas

Ebenfalls ein weiteres architektonisches Ensemble, antikes Dorf, dessen Besetzung von 1 800 bis 900 vor J.C. stattgefunden haben soll. Es gibt Terrassen, eine große Pyramide, die 160 m breit ist, mit abgerundeten Basiswinkeln und 30 m Höhe, sowie Wandmalereien.

El purgatorio

Größtes architektonisches Ensemble der Region. Es wird als die Hauptstadt der Casma-Kultur betrachtet.

Wie kommt man nach Sechín ?

Der Ort von Sechín befindet sich etwa 5 Kilometer von der Küstenstadt Casma in der Region Ancash entfernt. Wir sind etwas über 300 Kilometer nördlich von Lima.

Von Huaraz und der Cordillera Blanca aus nach Sechín

Man kann Casma von Huaraz mit dem Bus von der Busgesellschaft Alas Peruanas erreichen. Die Busse sind manchmal ein wenig „basic“, es kann sein, dass ein oder zwei Schrauben fehlen, aber hey. Ich habe Sie gewarnt.

Die Route durchquert unglaubliche Berglandschaften einschließlich des Punta Callán Passes auf 4224 m Höhe. Die Huaraz-Casma-Reise dauert ca. 4 Stunden, um etwa 145 Kilometer zurückzulegen. Aufgrund der jüngsten klimatischen Ereignisse, die die Straße beschädigt haben, hat sie sich etwas verlängert. 60 km vor Casma kreuzt unser Bus Täler, die reich an Obstbäumen sind. Wir beginnen mit Äpfeln, bevor wir im Land der Mangobäume oder Avocados ankommen, unglaublich.

Ansonsten ist die Küste außerhalb dieser Gebiete, die von den Flüssen Sechin oder Casma bewässert werden, noch immer eine Wüste. Land der Kontraste.

Von Casma aus zum Cerro Sechín

Vom Stadtzentrum aus müssen Sie die Luis Ormeno Straße entlang fahren, ca. 10 Minuten geradeaus bis zur Tankstelle, die fast an der Ecke zur Panamerikana liegt. Von dort aus bekommt man ein Motorradtaxi, das 2 Soles pro Person kostet, um bis zum Museum zu fahren, nur 5 Kilometer von der Stadt entfernt. Achten Sie darauf, dass Sie bis zum Museum gefahren werden, nicht nur bis zum Eingang der Stätte von Sechín. Dort bleiben Ihnen nämlich noch 400 m zu laufen.

Das Museum öffnet um 8 Uhr morgens. Am Eingang der Stätte steht geschrieben, dass es um 9 Uhr öffnet. Tatsache ist, dass der Führer erst um 9 Uhr angekommen ist.

Wo übernachten und essen in Casma?

Bei unserer Durchreise von Casma war die Stadt eher ruhig. Es war keine Zeit mit viel Andrang.

Wir haben im Hostal Gregori auf der Avenue Luis Ormeno übernachtet. Die Lage ist eher zentral. Die Empfangsdame ist reizend. Wir hatten ein Doppelzimmer für 60 Soles. Alles war sehr sauber und die Betten waren ordentlich hergerichtet.

Uns wurde das Restaurant Libertad empfohlen. Es handelt sich hierbei um eine Restaurant etwas ausserhalb, aber mit exzellentem Ceviche. Es ist eine lokale Adresse, die nur zum Frühstück und Mittagsessen offen sind. Keine Touristen und das Bier ist schön kühl.

Was gibt es noch zu besichtigen nach Sechín und Casma?

Nur 12 Kilometer nördlich von Casma, finden Sie die Bucht von Tortugas. Es handelt sich um einen eher angenehmen Ort, um vom Strand und der Sonne zu profitieren (und es ist warm in dieser Region, vergessen Sie dies nicht!).

Es ist zudem angebracht, Trujillo von hier aus zu erreichen, 130 Kilometer nördlich. Sie können mit den Collectivos fahren, aber auch mit dem Bus von Chimbote aus, zum Beispiel. Sie können somit Ihre Reise auf den Spuren der Reichtümer von Nord-Peru fortsetzen.

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