Die Ventanillas von Otuzco befinden sich 8 km nord-östlich von Cajamarca, auf ca. 2 850 Höhenmeter.
Bei den Chachapoyas haben wir bereits über Revash, Mausoleen der Wolkenkrieger oder Karajia, den individuellen Sarkophagen der Chachapoya-Kultur gesprochen.
Wir sind hier in einer anderen Kultur zu Besuch, der Cajamarca-Kultur. Wenn Sie de Ventanillas von Otuzco oder die von Cumbayo besichtigen, beschäftigen Sie sich mit der Art und Weise, wie man in der Cajamarca-Kultur mit den Verstorbenen umgegangen ist.
Von Cajamarca aus leicht zu erreichbare Stätten
Diese Stätte ist eine der meist besuchten der Region. Es ist wahr, dass man relativ nah an der Stadt Cajamarca ist.
Bei Ankunft vor Ort sehen wir, dass die Stätte sich sehr nah an der Straße befindet und wirklich sehr leicht erreichbar ist. Man erzählte uns noch von anderen Ventanillas, weiter entfernt, 25 km, mit wenig Besuchern und einem etwas schwierigeren Zugang.
Wir entscheiden uns, auf dem Rückweg in Otuzco anzuhalten und in Richtung der anderen Ventanillas weiter zu fahren.
Die Straße wird zum Weg, ein sehr schöner Weg und wir fahren bergauf, bergauf. Nach einer Stunde erreichen wir die Stätte mit den Ventanillas von Cumbayo.
Cumbayo ist älter und besser erhalten als Otuzco
Beeindruckend ist kein Ausdruck dafür! Ein ganzer Berghang, der mit zahlreichen kleinen viereckigen Fenstern durchlöchert ist.
In diese Öffnungen wurden ein oder mehrere Körper, die man im voraus sich zersetzen hat lassen, eingeführt. Man hat das Gefühl, dass diese kleinen Fenster kleine Dörfer darstellen oder noch eine riesige Wabe, aus der kleine übernatürlichen Gestalten entschwinden würden. Es ist ganz einfach magisch!
Ich habe in einem französischen Reiseführer gelesen, dass man das Feld überqueren und sich den Ventanillas nähern kann. Was für eine Idee! Es handelt sich hierbei immer noch um Gräber und ich finde den Ort geheimnisvoll genug, wie er ist. Außerdem muss man sich nicht vorm Klettern scheuen. Nein, das ist nicht mein Ding.
Ventanillas von Otuzco, die bekanntesten „Fenster“
Nachdem wir uns ausreichend Zeit genommen haben, steigen wir für den Rückweg wieder ins Auto und wir werden, wie geplant, in Otuzco anhalten. Tapetenwechsel. Die Ventanillas von Otuzco sind nah an der Straße und wir befinden uns nur 20 min. von Cajamarca entfernt, ganz hervorragend für Halbtagesausflüge geeignet.
Es ist bereits 16:30 Uhr und man erklärt uns, dass man nun keinen Eintritt mehr bezahlen muss. Es ist auch kein Führer vor Ort, um uns die Stätte zu erklären. Wir werden uns schon zu Recht finden. Einige Auskunftsschilder werden uns erklären, wie das funktioniert.
Die Stätte der Ventanillas von Otuzco hat circa 337 Grabnischen und man schätzt, dass die Stätte um 1130 v. Chr. und 1240 n. Chr. besetzt war. Beeindruckend.
Einige sehen wie kleine Häuser aus. Sie enthielten die Überreste von mehreren Personen, Mitglieder einer gleichen Familie.
Auf dem höheren Teil, außerhalb der Stätte, wohnt ein junges Mädchen, und sie erklärt uns die Ventanillas.
Wir fragen sie, woher sie das alles weiß. Sie sagt uns, dass sie es gelesen hat und auch den Reiseführern, die mit den Besuchern vorbeikommen, zugehört hat. Sie musste leider ihre Ausbildung mit 13 Jahren beenden. Ja, sehr schade, aber wir haben bereits verstanden, dass die Mädchen innerhalb der Familie kein Priorität bezüglich ihrer Ausbildung haben. Dies ist eine soziale Realität in zahlreichen Regionen von Peru und heutzutage immer noch der Fall.
Praktische Informationen
Die Ventanillas de Otuzco befinden sich nur 15 Minuten vom Stadtzentrum von Cajamarca entfernt. Es handelt sich also wirklich um einen Ort, den man ganz einfach besichtigen kann.
Zu wissen : der Eintritt kostet 5 soles pro Erwachsener, 1 sol pro Kind. Es ist besser, nicht zu spät am Nachmittag in Otuzco anzukommen, sonst gibt es wahrscheinlich keinen Führer mehr.
Die Ventanillas de Combemayo sind 25 km weiter, ca. 1h d’Otuzco. Hier ist der Zugang wesentlich schwieriger. Deshalb hat es auch weniger Besucher.
Für einen guten Überblick über Cajamarca-Stadt und Region, hat Paul von adventureluap.com auch einen sehr ausführlichen Artikel geschrieben.
