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Wissenswertes über Cajamarca, Nord-Peru

Die Region Cajamarca befindet sich im Landesinneren im Norden von Peru. Sie grenzt im Westen an die Küstenregionen von Piura, Lambayeque und La Libertad. Im Osten befinden sich die Regionen Amazonas und San Martin. Cajamarca erstreckt sich im Norden bis an die Equadorianische Grenze. 

In Cajamarca hat man die ersten Spuren von Perus Ureinwohnern in Grotten gefunden, die ihnen als Unterkunft dienten.

Diese Region hat ein relativ privilegiertes Klima, es handelt sich um die meist bewaldete Bergregion sowie der ersten Erzeuger-Region von Rindern und Milchprodukten. Der Tourismus-Sektor erzeugt ebenfalls wichtige Einnahmen für die Region. Dazu komment Einnahmen aus Agrikultur und der Minenindustrie. Mit der Mine von Yanacancha besitzt Cajamarca die grösste Goldmine Südamerikas.

Die Region von Cajamarca befindet sich ebenfalls an der Zweigstelle von zwei Welten. Die Spanier von Pizarro haben sich nicht getäuscht, als sie den Weg nach Cajamarca eingeschlagen haben.

Cajamarca, die Hauptstadt der Region Cajamarca in Nord-Peru, ist vor allem bekannt als Ort „del encuentro“ (der Begegnung).

Was gibt es in Cajamarca zu besichtigen ?

Mal davon abgesehen, dass Cajamarca der Schauplatz der historischen Begegnung zwischen zwei Welten ist, besitzt die Region noch weitere, sehr verschiedene Interessensgebiete, archäologischer, historischer und naturbezogener Art.

Die Stadt Cajamarca selber

Auf 2 720 m Höhe und mit einem angenehmen Klima ist die Stadt Cajamarca der Ort, an dem sich die Inka-Kultur mit der Spanischen Kultur gekreuzt hat, bevor sie sich dann vermischt haben. Cajamarca besitzt eines der wichtigsten kolonialen architekturalen Zeugnisse Perus. 1986 wurde Cajamarca von der Organisation der Amerikanischen Staaten zum Historischen und Kulturellen Erbe Amerikas ernannt.

Was macht man in Cajamarca ?

Unten der wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich :

  • die Kathedrale, ein aussergewöhnliches Zeugnis des peruanischen Barocks, und die man auch die Kirche der Mutter Katharina nennt. Ihre Konstruktion hat 80 Jahre gedauert und die Fassade wurde nie fertig gestellt.
  • die Kirche von San Francisco aus dem 17. Jahrhundert. Man kann dort auch die Katakomben von 1952 entdecken, in denen Franziskaner-Brüdern neben den Mitgliedern des Eingeborenen-Adels begraben wurden.
  • die Kirche von Belén aus dem 18. Jahrhundert umfasst die eigentliche Kirche sowie zwei Krankenhäuser. Eines für die Männer und das andere für die Frauen, veranschaulichen diese Gebäude, wie man sich ein öffentliches Krankenhaus zu dieser Zeit vorstellen musste. Heute werden beide Orte als Ausstellungs-Säle verwendet.
  • La Recoleta, Kirche und Kloster aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Um die schönste Aussicht auf die Stadt und das Tal zu haben, empfehlen wir den Hügel von Santa Apolonia. Früher nannte dieser sich Rumi Tiana, was soviel heisst wie „Steinsitz“ auf Quechua. Ausserdem findet man noch prä-spanische Bauruinen, die diesen „Stuhl des Inkas“ wie einen in den Stein gehauten Thron darstellen.

Etwas ausserhalb der Stadt befinden sich die Banos del Inca. Diese Thermalquellen mit über 72°C heissem Wasser enthalten therapeutische Mineralstoffe, die bei Knochenerkrankungen oder Nervensystemerkrankungen helfen. Es gibt private Bäder und die grossen öffentlichen Bäder. Die Legende besagt, dass der letzte Inka Atahualpa sich hier erholt hat, bevor er Pizarro getroffen hat.

Plaza de Armas, Cajamarca, Nord du Pérou

Die Geschichte von Atahualpa

Tatsächlich fand hier die Begegnung zwischen dem Inka Atahualpa und den Spaniern von Francisco Pizarro im November 1532 statt. Eine Begegnung, die die Welt verändern wird.

Die Spanier mit einer Anzahl von 180 werden den Inka mit seinen Kriegern in die Falle locken. Diese zählen allerdings 40 000 Personen, wie war das möglich ? Die Spanier haben auf jedenfall ein Massaker an den Inkas angerichtet.

Es handelt sich hier um ein sowohl improvisiertes als auch gewagtes Manöver, wie es scheint. Wer hätte vorsehen können, dass der Inka Atahualpa die Bibel zu Boden schmeißen würde und das Wort Gottes nicht hören konnte ?

Das einheimische Oberhaupt wird zu anfangs aus einem guten und einfachen Grund verschont: Pizarro und die Seinen werden vom Inka Volk ein Lösegeld fordern. Noch heute, direkt neben der Plaza de Armas (übrigens einer der grössten in Peru), befindet sich das berühmte „Lösegeldzimmer“ oder „Sala de rescate“. Dieses ist von großer Bedeutung, wird aber die Lust auf Macht der Spanier nicht stillen.

Im Endeffekt werden die Spanier das Oberhaupt zu Tode verurteilen. Sie profitieren von Beschuldigungen, wie die der Polygamie, aber auch Brudermord von Atahualpa. Er solle, als er selbst auf dem Thron von Quito, heutiges Equator, sass, seinen Halbbruder Huascar, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Thron von Cusco saß, ermordet haben.

Das Lösegeldzimmer ist heute das einzige noch sichtbare Zeugnis der Inka-Architektur. Der Rest wurde, wie so üblich, von den spanischen Kolonialherren geplündert und zerstört. Sie haben danach eine Architektur geschaffen, die wir netterweise heutzutage als „kolonial“ benennen. Es ist mit Hilfe einer modernen Struktur vor Witterungen geschützt. Man kann schon seit einigen Jahren nicht mehr das Zimmer betreten und somit auch nicht die bekannte rote Markierung des Inka betrachten.

Diese hat der Inka Atahualpa für Pizarro angezeichnet mit dem Versprechen, dass sein Volk das Zimmer bis zu dieser Markierung mit Gold und wertvollen Objekten füllen würde. Das Versprechen wurde eingehalten, aber wie bereits erwähnt, hat dies das Leben Atahualpas nicht gerettet.

chambre de la rançon, Cajamarca

Feste in Cajamarca

Cajamarca ist sehr für seinen Karnaval bekannt. Es ist eine der beliebtesten Feste in Peru und findet jedes Jahr im Februar / März statt. Der Cajamarquinische Karnaval ist so bekannt aufgrund der Freude, der Musik und der Farbenfrohheit, die dort herrschen. Die verschiedenen Stadtviertel nehmen an der Organisation der Paraden teil, an den Tänzen und Mahlzeiten. Das Fest kann einen ganzen Monat dauern !

Défilé dans les rues de Cajamarca

Praktische Informationen

Gleich neben der Plaza de Armas von Cajamarca, am so genannten „Cuarto del Rescate“ können Sie einen „Pass“ für die Stadtbesichtigung kaufen. Dieser ermöglicht es Ihnen, einige touristischen Orte der Stadt zu besuchen, beginnend mit dem „Lösegeldzimmer“.

panorama sur route Cajamarca

Archäologische Stätten besichtigen

Zusätzlich zu den kolonialen Gebäuden, die man in der Stadt Cajamarca finden kann, gibt es ausserhalb jede Menge an prä-Inka Ruinen zu entdecken. Wir empfehlen mindestens die folgenden drei archäologischen Stätten in der Region.

1. Ventanillas de Otuzco

Dieser berühmte Friedhof, besser bekannt als die Fenster von Otuzco, befinden sich 8 km ausserhalb der Stadt von Cajamarca. Von weitem sieht man wie grosse quadratische oder rechteckige Nischen, in den Vulkanfels gehauen.

Es handelt sich hierbei um Grabfenster, wo die Cajamarca-Kultur Ihre Verstorbenen bestattete, oft innerhalb einer Familie. Sie sind von aussergewöhnlicher historischer Bedeutung. Man weiss nicht genau, aus welcher Epoche die Nekropole stammt. Gewisse Spezialisten glauben, dass sie der Cajamarca-Zivilisation (von 300 bis 800 nach Jesus Christus) angehören.

25 Kilometer weiter weg finden Sie eine weitere bemerkenswerte Stätte: Combayo. Diese wird von den Reise-Agenturen wenig bedient, da sie etwas weitere weg von der Stadt liegt. Sie ist beeindruckend durch den Umfang der Grabkammern und der relativen Unzugänglichkeit.

Unser detaillierter Artikel über die Grabkammern von Otuzco.

Nécropole Culture Cajamarca vestiges pré-incas

2. Cumbe Mayo

1937 entdeckt ist Cumbe Mayo eine weitere wichtige Stätte, die nur 20 km ausserhalb der Stadt Cajamarca liegt. Man geht davon aus, dass es ein zeremonielles Zentrum war, in dem man die Verehrung von Wasser feierte, und dass der Bau zwischen 1 000 und 1 500 Jahre alt ist.

Das Aquäduc ist ca. 8 km lang, 30 cm breit und 50 cm tief. Es transportierte Wasser in Richtung Pazifischen Ozean durch einen in Stein gehauenen Kanal. Dieser Kanal speiste verschiedene in den Bergen lebende Stämme, darunter das zukünftige Cajamarca.

Es gibt auch sehr interessante Petroglyphen, deren Bedeutung heute noch ein Geheimnis sind, sowie ein beeindruckender Gesteinswald mit Grotten, in denen sehr alte Gravuren entdeckt wurden.

Unser detaillierter Artikel über Cumbe Mayo.

pont aqueduc cumbe mayo

3. Kuntur Wasi

Kuntur Wasi ist eines der beeindruckendsten Zeugnisse der prä-Inka Periode. Das Zentrum Kuntur Wasi, oder auch Maison des Kondors, stammt von 1 100 vor Jesus Christus. Es war ein zeremonielles Zentrum mit Plattformen auf mehreren Etagen.

Die Strukturen und Skulturen zeigen den Einfluss einer weiteren, sehr wichtigen Zivilisation: die der Chavin. Man findet den gleichen Gebrauch der Raubtier- und Schlangenthemen. Dies nur zur Erinnerung für die, die in der Region Ancash, bei Huaraz, Chavin de Huantar besichtigt haben.

Kuntur Wasi zeigt uns auch ein herausragendes Beispiel für Gemeindeverwaltung. Nach den ersten Ausgrabungen 1988 durch die japanische Universität von Tokyo, beschützen und verwalten die ca. 50 Familien des anliegenden Dorfes den Komplex, dessen Ursprung auf mehr als 3 000 Jahre geschätzt wird.

Kuntur Wasi ist ein Tagesausflug. Man benötigt einige Stunden, nur um von Cajamarca dort hin und zurück zu kommen.

Unser detaillierter Artikel über Kuntur Wasi.

Bevorzugen Sie ländlichen Tourismus?

30 km ausserhalb im Norden von Cajamarca befindet sich Granja Porcon. Es handelt sich um ein Erfolgsbeispiel an Agrartourismus. Man kann hier übernachten und am ländlichen Leben teilnehmen. Sie können bei den landwirtschaftlichen Arbeiten mithelfen, beim Kühe melken oder beim Weben, aber auch bei den Holzarbeiten.

Aufgrund eines Wiederaufforstungprogrammes, das in den 80er Jahren angefangen wurde, zählt die Gemeinde heute einige 12 000 Hektar Wald, wovon 10 000 aus Pinien bestehen. Der Wald wird verwaltet. Man nutzt Pinien für den Bau und die Möbelindustrie.

Zur Hauptverkehrszeit ist der Ort sehr kommerziell. Die Religion ist ebenfalls allgegenwärtig mit Auszügen aus der Bibel, die überall vorzufinden sind. Aber angeblich ist dies das Geheimnis des Erfolges: Sie sind alle sehr zusammengeschweißt durch die Religion.

Die Hacienda La Collpa widmet sich der Rinderzucht, 15 Auto-Minuten von Cajamarca entfernt. Dort kann man Käse, Naturyogurt oder auch Manjar Blanco kaufen, ein vorzügliches Dessert auf Milchbasis.

Tissage traditionnel Granja Porcon

Unser detaillierter Artikel über Granja Porcon.

Traditionelle Aktivitäten der Region Cajamarca

Eine lange Züchterei-Tradition

Die Menschen von Cajamarca sind traditionell Züchter. Man findet in dieser Region exzellenten Käse aus Kuhmilch. Sie werden ganz bestimmt die zahlreichen Boutiquen im Stadtzentrum oder vielleicht einen Bauernhof, wo Käse produziert wird, besuchen?

Diese Aktivität hat allerdings zu starken Abholzungen geführt. Man benötigt immer mehr Fläche für die Beweidung. Dieses Problem hat sich auch in andere Regionen im Norden verbreitet, wohin viele Cajamarca-Bewohner gezogen sind.

Es bildet sich eine gewisse Spannung bezüglich der Kuh-Zucht. Die Cajamarquinos lassen sich dort nieder, wo Weiden sind oder erzeugen neue Weiden. Und dies meistens in der Nähe von Gewässern. Einige dieser Flüsse nähren die großen Wasserfälle von Amazonas. Es sind touristische Orte, aber sie nähren insbesondere die Bewohner der Täler etwas weiter unten mit Trinkwasser. Sie sehen hier liegt das Problem!

Goldbergbau

Gold ist keine neue Aktivität in Cajamarca. Ab dem 17. Jahrhundert wurden Mineralien in der Region abgebaut.

Es ist Fakt, dass diese Aktivität Wohlstand und Entwicklung für die Stadt Cajamarca gebracht hat. Seine Bevölkerung hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Die Mine hat unter anderem unerhebliche Subventionen für einige touristische und gemeinschaftliche Projekte in der Region gebracht.

Die Goldmine von Yanacocha ist die größte Lagerstätte in Südamerika und wurde von einem französischen Geologen Beginn der 80er entdeckt. Sie wird ab 1993 in Betrieb gesetzt und dies von einem dominant nordamerikanischen Konsortium. Man braucht nicht zu betonen, dass selbst wenn dies einigen 8 000 Menschen Arbeit verschaffen hat, es dennoch eine ökologische Katastrophe in großem Maße ist. Die Mine ist unter freiem Himmel und auf einer Fläche von 10 000 Hektar !

Das Unternehmen würde gerne weitere Minen in der Region eröffnen, aber trifft auf einen starken Widerstand innerhalb der lokalen Bevölkerung. Dies würde die Austrocknung von 4 Lagunen, das Verschwinden von hunderten von Quellen sowie 260 Hektar von Feuchtgebiet bedeuten ! Nach ernsten Vorfällen im Juli 2012, die 5 Tote verursacht haben, hat der damalige Präsident Humala akzeptiert, das Projekt zu suspendieren.

Wie kommt man nach Cajamarca ?

  • Die Stadt Cajamarca, Hauptstadt der Region Cajamarca, befindet sich im südlichen Teil der Region.
  • Es gibt tägliche Flüge zwischen Lima und Cajamarca, entweder mit der Fluggesellschaft LATAM.
  • Busse fahren von Lima nach Cajamarca in 13 – 14 Stunden.
  • Von Trujillo aus sind es 6 h 30 mit dem Bus nach Cajamarca.
  • Von Chiclayo aus kann man mit der Buskompagnie Transportes Linea fahren. Leider kann man diese Strecken nicht im Internet reservieren, nur durch vorheriges Telefonieren oder vor Ort.
  • Man kann auch von Chachapoyas oder Leymebamba nach Cajamarca fahren – und zwar nachts. Das Busunternehmen nennt sich Virgen del Carmen. Es sind nicht die neuesten Busse.

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